Blasenschwäche, Harninkontinenz

Eine Harninkontinenz (lat.: Incontinentia urinae) bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit, Urin sicher zu speichern und an gewollten Ort zu einer selbstbestimmten Zeit auszuscheiden.


Formen der Harninkontinenz:


Dranginkontinenz

Der nicht unterdrückbare Harndrang führt zum Urinverlust, bevor die Toilette erreicht ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

Sensorische Dranginkontinenz: Hier ist die Wahrnehmung der Blasenfüllung im Sinne eines vorzeitigen Füllungsgefühls, etwa durch eine Entzündung, durch Blasensteine oder Verstopfung der ableitenden Harnwege, gestört.

Motorische Dranginkontinenz: Hier sind die herausführenden Nervenimpulse zur Muskulatur der Blasenwand (der für die Entleerung zuständigen Harnblasenmuskulatur) enthemmt, was zu einer vorzeitigen, manchmal krampfartigen Detrusor-Kontraktion führt.

Die Dranginkontinenz kann Folge von Entzündungen der unteren Harnwege (Harnblase, Harnröhre), von obstruktiven (einengenden) Veränderungen wie z.B. Harnröhrenstrikturen, gut- bzw. bösartigen Prostata-Vergrößerungen oder auch von neurologischen Störungen wie z.B. Demenzerkrankungen sein.

Giggle-Inkontinenz (Enuresis risoria): Die Giggle-Inkontinenz oder auch Kicher-Inkontinenz genannt, stellt eine Sonderform der Dranginkontinenz dar. Dabei tritt unkontrollierter Urinverlust bei kräftigem Lachen auf, das aber klinisch nur schwer festzustellen ist. Diese doch recht seltene Form der Dranginkontinenz wird überwiegend bei Mädchen beobachtet, bei Jungen oder gar bei Erwachsenen ist diese Inkontinenzform bis jetzt so gut wie nie beobachtet worden. Die Ursache ist ein Defizit der zentralnervösen Hemmung auf den Miktionsreflex.


Stressinkontinenz = Belastungsinkontinenz

Bei einer Stressinkontinenz löst der erhöhte Bauchinnendruck durch Belastung, Pressen aus den verschiedensten Gründen (Heben, Tragen, Treppensteigen, Lachen, Husten, Niesen) den mehr oder weniger ausgeprägten Harnverlust aus. Auslöser können z.B. Husten, Niesen und abrupte Körperbewegungen sein; in schweren Fällen auch schon unangestrengte Bewegungen. Bei Frauen wird die Belastungsinkontinenz häufig durch Geburten, die zu einer überdehnung und Erschlaffung von Haltebändern und dem Beckenboden führen, verursacht.

Weitere bekannte Formen sind Mischinkontinenz (d.h. Drang- und Belastungsinkontinenz kombiniert), überlaufinkontinenz (ständig übervolle Harnblase infolge von Abflussstörungen) und Reflexinkontinenz aufgrund zentralnervöser Störungen (z.B. nach einer Querschnittslähmung oder Multipler Sklerose).


Quelle: Wikipedia 2007


Zur Vorbeugung von Inkontinenz und auch bei bereits vorhandener Blasenschwäche empfiehlt sich in jedem Fall ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiges Beckenbodentraining. Zahlreiche Selbsthilfe-Organisationen bieten hierzu ausführliche Informationen an, siehe auch Internet-Adressen..

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